Photos: Saskia-Marjanna Schulz

Sonntag, 7. Februar 2010

Diskutieren Sie im Forum 'Hochbegabung - Drama oder Erfolgsstory'

Wenn von Hochbegabung gesprochen wird, sind oft die intellektuellen Fähigkeiten gemeint. Aber Hochbegabung ist viel mehr. Heller (2000) spricht von folgenden Begabungsfaktoren:

· Intellektuelle Fähigkeiten ( sprachliche, mathematische, technisch-konstruktive, abstrakte, begrifflich-logische usw.)
· Sozial-emotionale Fähigkeiten
· Musisch-künstlerische Fähigkeiten (malen, fotografieren, bildhauern)
· Musikalische Fähigkeiten (Gesang, Klavier, Gitarre, Geige usw.)
· Kreativität (sprachliche, mathematische, technische, gestalterische, usw.
Kreativität)
· Psychomotorische Fähigkeiten (Tennis spielen, Formel 1, Tanz usw.)
· Praktische Intelligenz

Manche Hochbegabte sind in einigen Bereichen manchmal weniger begabt und
zweifeln dann insgesamt an ihrem Können. Andere hochbegabte Menschen haben
eine sehr lange Pubertätsphase und fragen sich: Werde ich überhaupt nicht
erwachsen?

Ein auffallendes Problem ist der Selbstzweifel - und auch der Zweifel von anderen - vor dem Hintergrund des tiefen inneren „Wissens" oder der Intuition: Ich weiss, dass ich etwas ganz Besonderes kann bzw. : Ich weiss, dass ich etwas ganz besonders (gut) kann. Oft fehlt dann die Einsicht oder auch der Mut zum nächsten Schritt - zur nächsten Frage: Aber was? Oder auch: Wer kann mir dabei helfen?

Das Problem: Hochbegabte sind oft zu feinsinnig-sensibel, um sich helfen lassen zu können. Sie wirken schon mal wie das Dornröschen, das darauf wartet, befreit zu werden. Befreit von Schüchternheit und Hemmung. Hilfreich sind Hochbegabungs- Foren, in denen sich Hochbegabte relativ frei fühlen. In einem solchen mentalen Zuhause wagen sie, die Themen anzusprechen, die ihnen am Herz liegen - wie z.B.: Wie sieht Hochbegabung in der Sozialkompetenz aus?; Hochbegabt? Underachiever? ADS?; Oder: Hilfe, mein Kind ist hochbegabt! - aber auch: Goldmedaille im Rechnen - wie schafft man das?; Wie können wir Hochbe-gabte uns nützlich machen?

Eine solche Plattform ist das Forum: „Hochbegabung - Drama oder Erfolgsstory
". Aktuell diskutieren hier hochbegabte und höchstbegabte Menschen aus aller
Welt über ihre Themen - gewinnen neue Freunde, finden alte Bekannte und
planen gemeinsame Aktivitäten. Neue Hochbegabte sind jederzeit willkommen:
www.xing.com/net/hochbegabung Die Teilnahme ist kostenfrei.

Pressedienst für Hochbegabung

Hochbegabte Menschen haben jetzt einen eigenen Pressedienst: Presse-portal für Hochbegabung. Bisher konnten Anbieter von Hochbegabung nur auf die klassischen Presseportale zugreifen und hatten in der Fülle der
Angebote nicht immer eine gute Chance gesehen zu werden. Diese Lücke im Pressedienst ist hiermit geschlossen worden.

‚Presseportal für Hochbegabung’ bietet Vereinen, Clubs und Bürgerinitiativen die Möglichkeit, ihre News auf der neuen Seite zu veröffentlichen. Ebenso will-kommen sind Coaches, Seminaranbieter und Trainer/innen mit Angeboten zum
Thema.

Dies gilt auch für Produzenten von intelligenten Spielwaren oder Produkten aus den natur- und geisteswissenschaftlichen Themenwelten sowie aus den Bereichen der Sozialwissenschaften.

Für Anbieter, die im Hinblick auf Pressearbeit noch eher wenig Erfahrungen haben, gibt es auf dem Portal kostenfreie Informationen wie eine Pressemitteilung geschrieben werden kann.

Die Pressemitteilungen können sofort eingereicht werden: http://hochbegabungspresse.blogspot.com Die Veröffentlichungen sind kostenfrei. Die Herausgeberin von ‚Presseportal für Hochbegabung’, Lilli Cremer-Altgeld, war Kuratorin der Universität Witten/Herdecke und arbeitet heute als Journalistin, Coach, und Moderatorin.

Kids erobern Hörsäle!

Kinderunis: Was machen eigentlich Manager?

Kleine Wissenschaftler haben viele Fragen - und sie warten geduldig auf Antworten: Was kriegt das Gummibärchen zu sehen, wenn es einmal geschluckt ist? Warum fallen Steine vom Himmel? Was ist der Trick beim Trickfilm? Wie wird man ein Erfinder? Wie wird ein Film gedreht? Wie entsteht ein Blitz? Kinderunis werden immer beliebter und Professorinnen und Professoren sind die neuen Superstars vieler Kids. Immer öfter fragen Mädels und Jungs: Wo gibt es die nächste Kinderuni? Wann sind wieder Kinderuni-Tage? Was gibt es in den Vorlesungen? Und Eltern fragen sich, wo sie ihre klugen Kids immatrikulieren können. Basics dazu sind jetzt von Lilli Cremer-Altgeld auf ihrer Kinderunis-Site http://kinderunis.blogspot.com/ freigeschaltet worden.

Kinder-Universitäten sind eine noch ganz junge Einrichtung. Der erste Kinder-Uni-Tag in Deutschland war der 4. Juni 2002. Erstmals drängten sich 400 Kids und zahlreiche Journalistinnen und Journalisten im Großen Hörsaal der Tübinger Universität. Am 11. Juni 2002 waren es schon fast 900 Kinder und nationale wie internationale Medien berichteten darüber. Rund ein halbes Jahr später, am 11. Januar 2003, wurde auf der Insel Fehmarn die erste Kinder-Uni nach Tübinger Vorbild eröffnet. Das Thema hiess: „Warum spucken Vulkane Feuer?"

Am 29. April 2003 eröffnete die Nobelpreisträgerin Christiane Nüsslein-Volhard die zweite Tübinger Kinder-Uni - rund 1.000 Kinder hörten ihren Vortrag zum Thema: „Warum darf man Menschen nicht klonen?" Kinder-Universitäten entstehen schnell und überall in Deutschland, Österreich, der Schweiz und auch in England, Frankreich, Polen, der Slowakei sowie Liechtenstein.
Am 17. November 2003 stellte die Universität Tübingen die Ergebnisse einer ersten Begleitforschungsstudie vor. Der Kinder-Uni-Boom ist offensichtlich nicht mehr aufzuhalten. Online angemeldete Kinder-Vorlesungen sind oft Stunden später im Internet ‚ausgebucht’.

Lilli Cremer-Altgeld, ehemals Kuratorin an der Universität Witten/Herdecke und Redakteurin im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit, hat mit ihrer Kinderunis-Site einen Leitfaden für Kids und deren Eltern erstellt. Damit kann die gewünschte Kinderuni leicht gefunden werden. Kleine Forscherinnen und Forscher freuen sich auch über den direkten Zugang zu dem Kinder-Ministerium, zur Kinderseite der Bundeskanzlerin und des Bundespräsidenten sowie zur Tagesschau für Kinder.

Interview mit Thomas Küchler – genannt die Stimme Kölns

Frage: Herr Küchler, für Ihre Fans sind Sie 'die Stimme Kölns' - warum?

Antwort: Für die meisten ist es die erste Begegnung mit einer „Sprecherstimme live" … sie kennen mich häufig aus anderen Zusammenhängen und stellen dann zum ersten Mal fest, wie sich Ihre Nackenhaare aufstellen, wenn ich ein kurzes Beispiel gebe, wie’s so am Micro klingt… ;o) „Dich hab’ ich doch schon oft gehört!" heißt es dann und das kann durchaus sein.
Für diejenigen, die mich als Sprecher buchen, bin ich ein zuverlässiger Partner, der ohne Nebengeräusche diverse Textformen „auf den Punkt" spricht, daher bin ich für Agenturen im Raum Köln oft die erste Wahl, wenn kurzfristig eine Sprachaufnahme - auch ohne Anwesenheit des Auftraggebers - benötigt wird. Als ich dann zum ersten Mal „Die Stimme Kölns" genannt wurde, hat mich das stolz gemacht. Heißt es doch, dass ich im Raum Köln schon eine Marke bin!

Frage: Wo kann ich denn mal eine Probe Ihrer Stimme hören?
Antwort: Zunächst natürlich auf meiner Homepage www.diestimmekoelns.de und dann auf diversen Seiten - da durfte ich die dargestellten Inhalte mit meiner Sprache bereichern. Und dann: Hörspiele (z.B. „Das wilde Pack"), Hörbücher, manchmal sogar beim Einkaufen ;o)

Frage: Sie sind ganz offensichtlich ein fröhlicher Mensch - waren Sie das schon immer?

Antwort: Das ist eine sehr schwierige Frage, von der ich nicht sicher bin, ob ich sie wahrheitsgemäß beantworten kann. Ich erinnere mich ja nicht an alle Details meines Lebens ;o) Sicher ist: wo sich der Mantel des Vergessens und Verstehens gnädig über Unglück senkt, entsteht Raum für Glück in der Zukunft. Da ich also in meinem Leben auch nicht immer Glück hatte und - wie wir alle - Rückschläge und Enttäuschungen hinnehmen musste, konnte ich da am
glücklichsten werden, wo es mir gelang, den Blick in die Zukunft zu richten und meinen Intuitionen zu folgen. Dann war wenigsten in mir mehr Ruhe und Zufriedenheit eingekehrt. Ein erster Schritt zum Fröhlich sein. Hierbei ist meine treuste Hilfe die Liebe zum Umgang mit anderen Menschen, da nutze ich alle Möglichkeiten, ganz egoistisch Freude zu empfinden. Komisch, das gefällt den anderen auch meist ;o)

Frage: Was sind Ihre nächsten Pläne?

Antwort: Mich zieht es intensiv zum Hörbuch, hier kann ich meinen Horizont noch erweitern. Die Rollenvielfalt von Erzähler und diversen Charakteren bedeutet für mich eine tolle Herausforderung.

Frage: Der rheinische Frohsinn regiert in Köln - wo sind Sie in diesen Karnevalstagen?

Antwort: Wie meist werde ich mit den Meinen die familienfreundlichen Züge besuchen, möglichst an Stellen wo die Gefahr von Überrollt- und Erschlagen werden nicht so groß ist - und ansonsten die Hysterie meiden. Meine einzige Leidenschaft, bei der ich diese Vorsichtsmaßnahmen in den Wind schieße, ist der schon traditionell gewordene Geisterzug, bei dem ich mit einem Rhythmusinstrument (meist afrikanische Trommel) „bewaffnet" einen Samba-Zug meiner Wahl begleite.

Frage: Haben Sie einen Tipp für die tollen Tage für uns?
Antwort: Der Geisterzug. Da hier die Regeln des traditionellen Karnevals nicht gelten und man somit seinen Horizont in diese Richtung im Gegensatz zu den anderen Tagen echt erweitern kann: www.geisterzug.de

Was Hochbegabte wissen wollen

Albert Einstein: "Ich habe keine besondere Begabung, sondern bin nur leidenschaftlich neugierig."
Das Blog „Für Hochbegabte und Höchstbegabte’ ist auch besonders neugierig und jetzt mit internationalen Links zu Hochbegabung und Höchstbegabung freigeschaltet. Es beinhaltet Themen in Links und Tipps für Erwachsene und Kids.

Bei ihrer Arbeit im Forum „Hochbegabung - Drama oder Erfolgsstory“ wie auch in ihren Vorträgen und Rundfunkbeiträgen geht es Lilli Cremer-Altgeld um die Aufklärung der häufig mit Vorurteilen beladenen Themen „Hochbegabung und Höchstbegabung“. So wissen viele hochbegabte Erwachsene oft nichts von ihrer
Begabung, leiden aber unbewusst darunter, weil sie sich nicht für „normal“ halten und an sich zweifeln. Selbstvorwürfe und Vorwürfe der anderen können ihnen das Leben regelrecht schwer.

Zu denken, wenn jemand hochbegabt ist, müsse er/sie das doch merken, ist ein Irrglaube. Gleich welcher Art die Hochbegabung ist, die Mehrheit dieser Menschen kann ihre Begabung nur bedingt gut erkennen und sie nur bedingt gut managen. Nur ein Teil von lebt wirklich sehr gut mit der eigenen Hochbegabung. Die oft sprichwörtliche Aussage: „Eine eins plus in Mathe - aber die Schuhe nicht alleine zubinden können.“ bringt es auf den Punkt.

Hochbegabten-Forscher Jürgen vom Scheidt hat eine Hypothese über die
Verteilung und Ausprägungen der Hochbegabung aufgestellt:

1. Die erste Gruppe der Hochbegabten, rund ein Drittel, lebt zufrieden und erfolgreich mit der Begabung.

2. Die zweite Gruppe der Hochbegabten, rund ein Drittel, wird als „latent“
bezeichnet - trotz Begabung kommen die Menschen nicht (richtig) voran.

3. Die dritte Gruppe der Hochbegabten, rund ein Drittel, wird als ‚Underachiever’ bezeichnet. Sie verweigern - aus ihrer Sicht aus gutem Grund - Begabungen und Talente.

Nach vorsichtigen Schätzungen leben etwa rund 2 Millionen Hochbegabte und
Höchstbegabte in Deutschland. Diesen Menschen selbst sowie deren Angehörigen
einen kleinen Einblick in die Welt der Hochbegabung und Höchstbegabung zu
geben, hat sich das Blog von Lilli Cremer-Altgeld ebenfalls zur Aufgabe ge- macht.

Ergänzt wird das Angebot durch Hinweise auf Beratungsstellen, Selbsthilfe-gruppen, Beratungsangebote von Kommunen, Länder und Bund sowie Foren, Vereine, Clubs - das Blog ist ganz einfach ein Hafen für Hochbegabte:http://www.cremer-altgeld.blogspot.com/

Aller Anfang ist schwer: Viele Stars hatten zu Beginn ihrer Karriere große Probleme

Wiesbaden - Weinerlich zumute war der kleinen Camille Javal beim Blick in den Spiegel. Sie fühlte sich wegen ihrer Kurzsichtigkeit, ihrer Brille und ihrer vorstehenden Zähne - sie hatte zu lange am Daumen gelutscht - als ausgesprochen hässlich. Obwohl sie lange eine Zahnspange trug, behielt sie aber ihre "Hasenzähne" denen sie ihren weltberühmten Schmollmund verdankt.
Aus dem "hässlichen Entlein" von einst mauserte sich später Frankreichs berühmteste Filmschauspielerin der 1950-er Jahre. Bei dem Mädchen mit dem bürgerlichen Namen Camille Javal handelte es sich nämlich um keine Geringere als um Brigitte Bardot, genannt "BB", die in ihrer Glanzzeit als eine neue Art von Sexsymbol galt."BB"s erster Film "Le Trou Normand" von 1952 erntete noch verheerende Kritiken.
Den künstlerischen Durchbruch schaffte sie erst in dem Streifen "... und immer lockt das Weib", in dem man sie braungebrannt und nackt sah. Bald waren die Anfangsbuchstaben "BB" ihres Künstlernamens so bekannt, dass sie diese gesetzlich schützen ließ.
Aller Anfang ist schwer - diese schmerzliche Erfahrung machten viele der 68 Schauspielerinnen, die in dem Taschenbuch "Superfrauen 7 - Film und Theater" (GRIN Verlag für akademische Texte) des Wiesbadener Autors Ernst Probst in Wort und Bild vorgestellt werden. Die einen trauten sich selbst nichts zu, anderen trauten Experten nichts zu.
Bette Davis (1908-1989), einer der größten weiblichen Hollywood-Stars, fiel bei der ersten Aufnahmeprüfung an einer Schauspielerschule noch durch. Doch danach schaffte sie die Aufnahme an der "John Murray Anderson Dramatic School" in New York, wo die renommierte Tanzpädagogin Martha Graham (1894-1991) ihre Lehrerin war.
Das erste Engagement an einer Bühne feierte Bette Davis in Rochester bei dem Regisseur George Cukor (1899-1983), der die ehrgeizige und eigenwillige Bette später hinauswarf. Danach arbeitete sie zeitweise als Platzanweiserin in einem Provinztheater. Gefeuert wurde sie auch vom "Universal Filmstudio" nach dem Flop mit dem Film "Bad Sister" (1930/1931).
Anders als ursprünglich geplant entwickelte sich die Laufbahn von Doris Day, einer der berühmtesten Leinwandheldinnen in Musicals der frühen 1950-er Jahre. Sie erhielt Ballettunterricht, trat bereits mit fünf Jahren in einem Restaurant auf und sollte auf Wunsch ihres Vaters Konzertpianistin werden. Doch nach der Scheidung ihrer Eltern lebte sie in bescheidenen Verhältnissen, nahm neben dem Schulbesuch Tanzstunden und betätigte sich als Amateurtänzerin.Das Tanzen musste Doris Day jedoch wegen der Verletzungen aufgeben, die sie mit 14 Jahren bei einem Autounfall erlitt.
Während ihres 14-monatigen Aufenthaltes im Krankenhaus begann sie zu singen und nahm bald darauf Gesangsunterricht. Damit wurde der Grundstein für eine Karriere als Sängerin und Filmschauspielerin gelegt.
Ein kleines schwedisches Mädchen namens Greta Lovisa Gustafson, das Menschenan-sammlungen hasste, die Einsamkeit liebte und oft allein in der Stockholmer Wohnung seiner Eltern in einer Ecke saß und sinnierte, avancierte als erwachsene Frau zur Kultfigur des Films: Greta Garbo (1905-1990), die "Göttliche", beeindruckte in Stummfilmen der 1920-er Jahre mit ihrer kühlen nordischen Schönheit und durch ihr Talent, Gefühle mit sparsamen Gesten auszudrücken.
In Hollywood zweifelte man anfangs noch am Talent der Garbo. Louis B. Mayer (1895-1957), der Mitbegründer des Filmstudios "Metro-Goldwyn-Mayer" (MGM), hielt sie zunächst für zu fett. Später waren er und andere Verantwortliche entzückt über das neue Gesicht. Doch manche Filmleute spöttelten über das Bauernmädchen mit den "großen Füßen".
Verkannt wurde zu Beginn auch Ruth Leuwerik, die später als Star des deutschen Nachkriegs-films und "Konigin des Melodramas" berühmt wurde. Als sie sich einer Prüfungskommission für Filmnachwuchs stellte, befand diese über sie, sie habe keine Stimme und zu wenig Ausdruck. Doch sie träumte weiterhin von einer künstlerischen Karriere, nahm privat Schauspielunterricht und setzte sich allmählich auf der Bühne und der Kinoleinwand durch.
Italiens berühmteste Filmschauspielerin der 1960-er Jahre, Sophia Loren, boxte sich vom bettelarmen Kind zum bewunderten Weltstar durch. Sie strafte mit ihrem Erfolg einen Freund Lügen, der meinte, sie habe eine zu lange Nase, einen zu großen Mund, viel zu breite Hüften und müsse sich ,,total umbauen lassen", wenn sie eine ernsthafte Schauspielerin werden wolle.
Unterschätzt hat man auch die Schauspielerin Agnes Fink (1919-1994), eine der größten Tragödinnen. Sie musste das 1938 in Frankfurt am Main an ,,Dr. Hoch's Konservatorium' begonnene Studium "wegen mangelnder Begabung' vorzeitig beenden. Der Direktor des Heidelberger Theaters, an dem sie im selben Jahr ihr Debüt feiern wollte, betrachtete sie als "das Untalentierteste, was ihm je begegnet ist" und schickte die 18-Jährige nach Hause.
Wenig Vertrauen in die Fähigkeiten ihrer Tochter hatten die gutbürgerlichen Eltern von Therese Giehse (1898-1975), einer der besten deutschen Charakterdarstellerinnen. Vater und Mutter wollten sie davon abbringen, zum Theater zu gehen, weil sie doch überhaupt nicht schön sei. Doch die schon früh eigensinnige Therese folgte ihrem eigenen Willen und finanzierte mit Büroarbeit ihren privaten Schauspielunterricht.
Die künstlerischen Ambitionen seiner Tochter behagten auch dem Vater von Leni Riefenstahl Deutschlands bedeutendster Regisseurin und Fotografin, nicht. Er hielt Tanz und Schauspielerei für halbseiden und erklärte, er werde ausspucken, wenn er jemals den Namen seiner Tochter an einer Litfasssäule lesen sollte.
Ungeachtet dessen trat sie von 1923 bis 1927 als Ausdruckstänzerin bei mehr als 70 Tanzabenden in In- und Ausland auf. Später wandte sie sich erfolgreich dem Film und der Fotografie zu. Obwohl der Vater, die Mutter, andere Verwandte, Freunde, Bekannte oder Macher aus der Film- und Theaterbranche nicht an sie glaubten, setzten sich viele talentierte Stars trotzdem irgendwann durch. Nicht immer aber wurden sie ihres Lebens froh. Manche bezahlten die Karriere mit Pech im Privatleben, Alkohol-, Tabletten- oder Drogenmissbrauch sowie körperlichen oder seelischen Krankheiten.

Als am Ur-Rhein noch Menschenaffen lebten

Wiesbaden – Rheinhessen war im Obermiozän vor etwa zehn Millionen Jahren ein Paradies für Menschenaffen. Dort lebten damals mindestens drei Arten von Menschenaffen. Dabei handelt es sich um Paidopithex rhenanus, Rhenopithecus eppelsheimensis und Dryopithecus sp. Berühmte Fundorte mit Resten von Menschenaffen sind Eppelsheim und der Wissberg bei Gau-Weinheim. Dies berichtet der Wiesbadener Wissenschaftsautor Ernst Probst in seinem Taschenbuch „Der Ur-Rhein“.
Eppelsheim und der Wissberg bei Gau-Weinheim gehören zu den Fundorten mit Ablagerungen des Ur-Rheins, die man als Dinotheriensande bezeichnet, weil sie oft Zähne und Knochen des Rüsseltieres Deinotherium giganteum („Riesiges Schreckenstier“) enthalten.
Das Deinotherium wird auch Rhein-Elefant oder Hauer-Elefant genannt.In einer Sandgrube bei Eppelsheim kam 1820 der weltweit erste historische Fund eines Menschenaffen ans Tageslicht. Nämlich ein rund 28 Zentimeter langer Oberschenkelknochen, der zunächst irrtümlich einem zwölfjährigen Menschen-mädchen zugeschrieben wurde.
Dieser Fund trägt heute den wissenschaftlichen Namen Paidopithex rhenanus und wird im Hessischen Landesmuseum Darmstadt aufbewahrt.Paidopithex wurde im Laufe der Zeit unterschiedlich gedeutet und benannt. Noch heute sind sich die Experten nicht einig, worum es sich dabei eigentlich handelt. Man deutet Paidopithex als niederen Gibbon-ähnlichen Menschenaffen oder als Menschen-affen, der Gorillas oder Schimpansen ähnelt oder als Altweltaffen, womit er kein Menschenaffe wäre.
1925 wurde ein Eckzahn-Fund aus der Gegend von Eppelsheim als Menschenaffe beschrieben. Diesen Zahn und einen weiteren vom Wissberg bei Gau-Weinheim ordnet man heute der Art Rhenopithecus eppelsheimensis zu. Rhenopithecus heißt zu deutsch „Reinaffe“.
Der 1925 beschriebene Eckzahn-Fund aus Eppelsheim befindet sich im Hessischen Landesmuseum Darmstadt.Bei Grabungen des Frankfurter Forschungsinstitutes Senckenberg in der Gegend von Eppelsheim entdeckte man im Jahre 2000 das Fragment eines Fingerknochens von einem anderen Menschenaffen. Dieses nur 1,5 Zentimeter lange Bruchstück wird von den Paläontologen Jens Lorenz Franzen, Ottomar Kullmer und Jeremy Tausch als Dryopithecus sp. bezeichnet.
Der Name Dryopithecus („Baumaffe“) beruht darauf, dass ein Fund bei Saint Gaudens in Frankreich zusammen mit Resten von Eichen entdeckt wurde. Aus Rheinhessen kennt man rund ein Dutzend Fundstellen mit Ablagerungen des Ur-Rheins. Rheinhessen wird im Norden und Osten vom Rhein, im Westen ungefähr von den Flüssen Nahe und Alsenz begrenzt und erstreckt sich zwischen der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt Mainz sowie den Städten Alzey, Bingen am Rhein und Worms.
Weitere größere Orte in Rheinhessen sind Ingelheim am Rhein, Nierstein und Oppenheim (beide am Rhein gelegen) sowie Osthofen, Nieder-Olm, Wörrstadt und Westhofen.Der Ur-Rhein in Rheinhessen hatte vor etwa zehn Millionen Jahren einen ganz anderen Lauf und eine andere Länge als der heutige Rhein.
Er floss nicht – wie jetzt – durch die Gegend von Oppenheim, Nierstein, Nacken-heim, Mainz und Wiesbaden, sondern westlich davon durch die Gegend von Alzey zur Binger Pforte. Dieser Ur-Rhein war nur etwa ein Drittel so lang wie der gegenwärtige Rhein.Am Ufer des Ur-Rheins lebten außer Rüsseltieren und Menschenaffen auch Nashörner, Tapire, dreihufige Ur-Pferde, kleinwüchsige Hirsche, Wald-Antilopen, Bärenhunde, Katzenbären, Hyänen und Säbelzahnkatzen (Säbelzahntiger).
Für Krokodile, die noch im Mittelmiozän vor etwa 15 Jahren durch Funde in Deutschland nachgewiesen sind, war es bereits zu kalt geworden. Das Klima vor etwa zehn Millionen Jahren war zwar kühler als einige Millionen Jahre früher, aber wärmer und feuchter als heute.Das Taschenbuch „Der Ur-Rhein“ umfasst 264 Seiten und ist reich bebildert.
Es ist Altbürgermeister Heiner Roos aus Eppelsheim und dem Darmstädter Paläontologen Johann Jakob Kaup (1803-1873) gewidet. Roos ist der „geistige Vater“ des Dinotherium-Museums in Eppelsheim. Kaup hat sich um die Erforschung der exotischen Tierwelt aus den Dinotheriensanden in Rheinhessen verdient gemacht. Zum Gelingen des Taschenbuches trug der Förderverein Dinotherium-Museum e.V. Eppelsheim maßgeblich bei, indem er zahlreiche Abbildungen für die Veröffentlichung zur Verfügung stellte.

Höhlenlöwen wagten sich ins Gebirge

Wien – Die in der Würm-Eiszeit (etwa 115.000 bis 11.700 Jahre) lebenden Europäischen Höhlenlöwen (Panthera leo spelaea) haben sich bis in erstaunliche Höhen ins Gebirge vorgewagt. Das belegen Reste dieser imposanten Raubkatzen aus alpinen Höhlen. Als höchster bekannter Fundort des Höhlenlöwen gilt die in etwa 2800 Meter Höhe liegende Conturineshöhle in Südtirol (Italien).
Nachzulesen ist dies in dem Taschenbuch „Höhlenlöwen“ des Wiesbadener Wissenschaftsautors Ernst Probst, das bei „GRIN Verlag für akademische Texte“ erschienen ist. Probst hat sich vor allem durch seine dicken Wälzer „Deutschland in der Urzeit“, „Deutschland in der Steinzeit“ und „Deutschland in der Bronzezeit“ einen Namen gemacht.
Aus Österreich sind Fossilien von Höhlenlöwen bis in ca. 2000 Meter Höhle bekannt. Die Eingänge zur Salzofenhöhle bei Grundlsee in der Steiermark befinden sich in rund 2000 Meter Höhe. Der Haupteingang zur Ramesch-Knochenhöhle in Oberösterreich beginnt in etwa 1960 Meter Höhe. Auch aus der Schweiz kennt man einen in beachtlicher Höhe gelegenen Fundort des Höhlenlöwen. Dabei handelt es sich um die Höhle Wildkirchli im Ebenalpstock des Säntisgebirges im Kanton Appenzell, die sich in ca. 1500 Meter Höhe erstreckt.
„Das Vorkommen von Höhlenbären und Höhlenlöwen in einer Höhe bis zu 2800 Metern lässt sich nur so erklären, dass es in der Zeit zwischen 40.000 und 55.000 Jahren wesentlich wärmer war als heute. Wir nennen diese Zeit Mittelwürm-Warmzeit oder Ramesch-Warmzeit, weil sie bei der Grabung in der Rameschhöhle zum ersten Mal erkannt worden ist“, sagt der Wiener Paläontologe Professor Gernot Rabeder.
Die Höhlenlöwen tragen einen falschen Namen, weil ihre Knochenreste häufig in Höhlen entdeckt wurden. In Wirklichkeit waren die Löwen aber Tiere der Steppe, der Busch- und Waldtundra und in Gebieten mit Höhlen genauso verbreitet wie in Landschaften ohne Höhlen. Anders als Höhlenbären und Höhlenhyänen haben Höhlenlöwen vermutlich nur selten Höhlen als Versteck aufgesucht. Wahrscheinlich kamen vor allem geschwächte, kranke oder alte Höhlenlöwen in solche natürlichen Unterschlüpfe und suchten dort Schutz oder einen ruhigen Platz zum Sterben.
Womöglich dienten Höhlen auch als Unterschlupf für Löwinnen, die dort ihren Nachwuchs aufzogen.Die Größenangaben für Europäische Höhlenlöwen in der Literatur differieren stark. Für die Kopfrumpflänge reichen die Maße von etwa 1,45 bis 2,20 Meter, wozu noch der schätzungsweise etwa einen Meter lange Schwanz kommt, für die Schulterhöhe von 0,90 bis 1,50 Meter.
Das Gewicht männlicher Höhlenlöwen wird auf mehr als 300 Kilogramm geschätzt.Heutige männliche Löwen bringen es auf bis zu etwa 1,90 Meter Kopfrumpflänge, wozu noch der bis zu 0,90 Meter lange Meter lange Schwanz kommt, und eine Schulterhöhe von etwa 1 Meter. Das Gewicht jetziger Löwenmännchen beträgt bis zu rund 190 Kilogramm.
Die Höhlenlöwen sind vor etwa 300.000 Jahren aus dem riesigen Mosbacher Löwen hervorgegangen, der nach Funden aus dem ehemaligen Dorf Mosbach bei Wiesbaden in Deutschland benannt wurde. Er existierte vor etwa 700.000 Jahren erstmals in Europa, wie ein Fund aus Isernia in Italien beweist, und ab 600.000 Jahren in Deutschland.
Mit einer Gesamtlänge bis zu 3,60 Metern, von denen ca. 1,20 Meter auf den Schwanz entfallen, war er der größte Löwe in Europa. Nur der vor etwa 100.000 bis 10.000 Jahren existierende Amerikanische Höhlenlöwe (Panthera leo atrox) übertraf ihn mit maximal 3,70 Metern noch ein wenig.

Samstag, 6. Februar 2010

Interview mit Wissenschaftsautor Ernst Probst über Affenmenschen

Interview mit dem Wiesbadener Wissenschaftsautor Ernst Probst, der unter anderem das Taschenbuch „Affenmenschen. Von Bigfoot bis zum Yeti“ geschrieben hat.

Frage: Herr Probst, warum haben Sie ein Buch über „Affenmenschen“ geschrieben?
Antwort: Mich interessieren außer ausgestorbenen Tieren wie beispielsweise Dinosauriern, Flugsauriern, Meeressauriern, Urvögeln, Mammuts, Höhlenlöwen, Säbelzahnkatzen, Höhlenbären und Menschenaffen auch Fabelwesen wie Riesen, Drachen, Einhörner und Seeungeheuer sowie so genannte Kryptiden wie Nessie, Bigfoot und Yeti. Kryptiden sind Lebewesen, deren Existenz von Kryptozoologen vermutet wird, aber nicht bewiesen ist.
Frage: Glauben Sie an die Existenz von Affenmenschen?
Antwort: Ich glaube nicht, dass irgendwo in einem versteckten Winkel der Erde Affenmenschen wie Bigfoot, Yeti oder andere ihr Leben fristen. Aber ich kann nicht ausschließen, dass irgendwann auf unserem Planeten ein bisher unbekannter Halbaffe, Affe oder Menschenaffe entdeckt wird. Eine Boulevardzeitung hat zwar behauptet, ich sei der Meinung, dass es sich beim Affenmenschen um eine aus der Urzeit stammende Affenart handeln könnte, von der bekannt sei, dass sie eine Größe von drei Metern erreichen konnte. Aber ich habe in Wirklichkeit etwas ganz anderes gesagt. Nämlich, dass in der Urzeit in Asien ein riesiger Menschenaffe namens Gigantopithecus gelebt hat, der eine Höhe von zwei bis zu drei Metern erreicht haben soll. Manche Kryptozoologen vermuten, dass bestimmte Affenmenschen Nachfahren dieses Gigantopithecus seien. Ich selbst glaube dies aber nicht.
Frage: Wo hat man angeblich Affenmenschen gesichtet?
Antwort: Angebliche Sichtungen von Affenmenschen wurden aus allen fünf Erdteilen bekannt, vor allem aus Asien (Alma, Chuchunaa, Yeren, Ngoui Rung, Orang Pendek, Yeren,Yeti) und Amerika (Bigfoot, Stink-Affe, De-Loys-Affe), aber auch aus Australien („Böser Geist“ Yeren), Afrika und Europa.
Frage: Sind die Beschreibungen von Affenmenschen identisch?
Antwort: Die Beschreibungen der angeblich beobachteten Affenmenschen sind sehr unterschiedlich. So schwanken die Angaben über die Größe bzw. Höhe der Affenmenschen je nach Form zwischen nur 1,20 Metern („Kurzer Mensch“ Orang Pendek auf Sumatra) bis zu unglaublichen 4,80 Metern (größte Form des Yeti). In der einschlägigen Literatur ist aber auch von kleineren Formen des Yeti mit nur 1, 1,80 oder 2,70 Meter Höhe die Rede. Bigfoot aus Nordamerika soll Schuhgröße 61 erreicht haben. Auch die Verhaltensweisen und Fähigkeiten werden sehr unterschiedlich geschildert. Zum Beispiel: scheu und friedlich wie der kleine Orang Pendek und der „Schneemensch“ Yeti im Himalaja, angriffslustig wie der „Bandit“ Chuchunaa in Sibirien, Yeren in China oder der De-Loys-Affe in Südamerika, fürchterlich stinkend wie der Stink-Affe in Florida, Kleidung tragend wie Chuchunaa in Sibirien oder Feuer machend wie der „Vietnamesische Yeti“ Ngoui Rung. Als Vorfahren werden riesige Menschenaffen („Schneemensch“ Yeti), Frühmenschen (Orang Pendek auf Sumatra) oder Neandertaler („Wilder Mensch“ Alma in der Mongolei) diskutiert. Der Yeti wurde früher sogar phantasievoll als kälteunempfindlicher Ur-Germane gedeutet.
Frage: Gibt es etwas, was sie beim Thema Affenmenschen amüsiert?
Antwort: Ich schmunzle immer wieder darüber, dass Fotos oder Filme, die angeblich Affenmenschen zeigen, so unglaublich unscharf sind. Es ist schon ein wahres Kunststück, mit heutigen modernen Kameras so schlechte Aufnahmen zu machen. Manchmal kommt es vor, das Leser/innen sich über die schlechte Druckqualität von Affenmenschen-Fotos in meinem Affenmenschen-Taschenbuch bitter beklagen und mir diese anlasten. Dazu kann ich nur sagen: Von Lebewesen, die es nicht gibt, kann man keine gestochen scharfen Aufnahmen anfertigen!
Frage: Kann man im Internet einen Blick in das Taschenbuch „Affenmenschen“ werfen?
Antwort: Eine Leseprobe des Taschenbuches „Affenmenschen“ ist bei der „Google Buchsuche“ unter der Adresse http://books.google.de/books?id=7nwMydGpGUkC&printsec=frontcover&dq=Affenmenschen+Probst#v=onepage&q=&f=false im Internet zu finden.
Frage: Wo ist Ihr Taschenbuch über „Affenmenschen“ erhältlich?
Antwort: Das Taschenbuch „Affenmenschen“ ist bei rund 1.000 Online-Buchshops erhältlich. Zum Beispiel bei Amazon, Libri, buch.de und bol.de, außerdem in jeder guten Buchhandlung, weil dieser Titel bei den Buchgroßhändlern Libri und KNO gelistet ist. Es wird auch in etlichen ausländischen Buchshops angeboten.
Frage: Gibt es noch andere Bücher von Ihnen zu ähnlichen Themen?
Antwort: Ja, nämlich „Monstern auf der Spur. Wie die Sagen über Drachen, Riesen und Einhörnern entstanden“ und „Seeungeheuer. Von Nessie bis zum Zuiyo-maru-Monster“. Beide sind bei „GRIN“ erschienen und in rund 1000 Online-Buchshops zu haben.

Bei vielen heiligen Frauen offenbarte sich früh die Liebe zu Gott

Wiesbaden - Der Anblick einer Darstellung der heiligen Maria mit dem Leichnam von Jesus im Schoß in ihrem Elternhaus weckte bei der heiligen Katharina von Genua (1447-1510) bereits im Kindesalter den Geist der Askese. Mit acht Jahren schlief sie auf einem Brett und übte sich zeitweise im Schweigen.

Die heilige Maria Dominica Mazzarello (1837-1881) opferte als Mädchen für den Kirchgang ihren Morgenschlaf und stand manchmal schon um zwei Uhr auf, damit sie nach der Frühmesse pünktlich zur Arbeit im Weinberg oder auf dem Feld erscheinen konnte. Im Winter kam sie mitunter völlig durchnässt zur Kirche, einmal froren ihre Holzschuhe während des Gottesdienstes am Boden an.

Und die heilige Teresa von Ávila (1515-1582) verließ einmal mit ihrem Bruder Rodrigo das Elternhaus, um bettelnd ins Maurenland zu ziehen, den Martertod zu finden und rasch ins Paradies zu kommen. Doch beide Kinder wurden gefunden und zurückgebracht. Später baute Teresa Einsiedeleien im Garten und spielte Nonne mit anderen Mädchen.

Solche mehr oder minder heroischen Begebenheiten in der Kindheit oder Jugend gab es oft im Leben von später selig oder heilig gesprochenen Frauen. Dies enthüllt das Taschenbuch "Superfrauen 2 - Religion" des Wiesbadener Autors Ernst Probst, das bei "GRIN Verlag für akademische Texte" erschienen ist.

Zu den weiblichen Persönlichkeiten, deren große Liebe zu Gott sich früh offenbarte, gehörte auch die heilige Katharina von Siena (1347-1380). Als 15-Jährige führte sie in ihrem Zimmer ein asketisches Leben: Sie ernährte sich von Kräutern und Wasser, fastete wochenlang, betete viel, übte ansonsten das Schweigen, sprach nur beim Gottesdienst und bei der Beichte, geißelte sich blutig und schlief wenig.

Bereits als Kind besaß die heilige Rosa von Lima (1586-1617) eine erstaunliche Selbstbeherrschung, was vielleicht ein erstes Anzeichen ihrer mystischen Begabung war. Als man dem Mädchen einen gequetschten Finger amputieren musste, ertrug es dies tapfer ohne einen Schmerzenslaut.

Doch es gab auch Selige und Heilige, die erst relativ spät ihr Heil im Glauben fanden. Zu ihnen zählt die erste heilige Amerikanerin Elisabeth Ann Bayley Seton (1774-1821). Die Protestantin betrat als 29-jährige Witwe in Florenz zum ersten Mal eine katholische Kirche und war dabei vom Anblick des Allerheiligsten fasziniert. Danach wurde sie Katholikin und gründete in den USA die Schwesternschaft "Sisters of Charity".

Normalen Sterblichen bleibt die Gedanken- und Gefühlswelt seliger und heiliger Frauen mitunter verschlossen. Die heilige Elisabeth von Thüringen (1207-1231) etwa gab unter dem Drängen ihres Beichtvaters ihre drei Kinder weg und zehrte sich fortan bei der Pflege von Armen und Kranken so auf, dass sie früh mit 24 Jahren starb. Und die heilige Johanna Franziska von Chantal (1572-1641) brannte sich mit einem glühenden Eisen den Namen "Jesus" über ihrem Herzen ein.